Wenn Videospiele vor allem die Marken der ARD stärken sollen, darf man fragen, ob sich die ARD aufrichtig für Videospiele interessiert – das könnte heißen, durch sie Relevantes zu erzählen oder ernsthafte Communities aufzubauen –, oder ob sie sich nur im Geflacker der Bildschirme sonnen will. Der Versuch, sich mit dem Medium auch produktionsseitig auseinanderzusetzen, mag für die ARD als Informations- und Unterhaltungsplattform naheliegend sein – mal abgesehen von der Frage, ob das nötige Geld vorhanden ist. Wer allerdings glaubt, Videospiele, die einen echten Einfluss auf gaming-affine Zielgruppen geltend machen können, entstünden durch Freiwilligkeit, „Synergieeffekte“ und guten Willen, für den heißt es „Game Over“, bevor das Spiel begonnen hat.
Axel Weidemann, faz.net, 23.08.2025 (online)