Zitiert: Film-Produzenten wittern Mogelpackung

Nun sind durch ein internes BKM-Papier erstmals konkrete Zahlen durchgesickert. Auf den ersten Blick liest sich die Zahl wirklich enorm: So werden (rechtlich unverbindlich) zugesagte Investitionen in Höhe von insgesamt rund 15,5 Milliarden Euro erwartet, wie zuerst „The Spot“ berichtete.

Diese Summe bezieht sich auf den Zeitraum 2026 – 2030, verteilt sich also auf fünf Jahre. […] Demnach belaufen sich die Zusagen im Streaming-Bereich auf 1,83 Milliarden Euro – über einen Zeitraum von fünf Jahren. Aufs Jahr umgerechnet ergibt sich damit also eine Summe von rund 366 Millionen Euro. Bei einer gesetzlichen Investitionsverpflichtung erwartet man im Ministerium Einnahmen zwischen 1,4 (10 Prozent des Umsatzes) und 2,18 Milliarden Euro (15 Prozent des Umsatzes), der freiwillig zugesagte Betrag bewege sich also in etwa dazwischen. […]

Zu alledem kämen die grundsätzlichen Probleme solcher Selbstverpflichtungen: Sie seien intransparent, kaum nachprüfbar und vor allem: rechtlich nicht bindend.

Uwe Mantel, dwdl.de, 07.12.2025 (online)

 

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ARD-Anstalten, Degeto und ZDF) investierte im Jahr 2024 1,75 Mrd. € in die Herstellung von Programm und den Erwerb von Rechten. Auf 5 Jahre hochgerechnet sind dies 8,75 Mrd. €. Die BKM kündigte eine Selbstverpflichtung der öffentlich-rechtlichen von lediglich 6,5 Mrd. € an. Pro7Sat17 und RTL8 Deutschland investierten im Jahr 2024 1,78 Mrd. € in die externe Herstellung von Programm und den Erwerb von Rechten. Dies ergäbe hochgerechnet über 5 Jahre Investitionen von 8,9 Mrd. €. Die von BKM angekündigten Investitionen von 7 Milliarden Euro über 5 Jahre in Inhalte am deutschen Markt entsprächen daher gerade mal der konservativen Fortschreibung des heutigen Anteils.

Produktionsallianz, 07.12.2025 (pdf)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)