Zitiert: Expansion der Streamingdienste – Mangel an Kreativen

Netflix kündigt an, in drei Jahren 500 Millionen Euro in lokale Inhalte zu investieren. Auch andere Streamingdienste geben Unsummen aus. … In den vergangenen drei Jahren hatte Netflix mehr als 250 Millionen Euro für 40 eigene Titel aufgewendet. ….

„Wir investieren im Jahr rund 1 Milliarde Euro in Content, über die Hälfte davon in eigenproduzierte Inhalte“, beziffert Henrik Pabst, Geschäftsführer der Seven.One Entertainment Group, das Volumen von ProSiebenSat.1. Ähnlich sieht es auch bei RTL Deutschland aus. Das ZDF wiederum beschreibt sich mit 650 Millionen Euro im Jahr 2021 „als der größte Einzelauftraggeber in der deutsche TV-Produktionswirtschaft“. Im Jahr 2022 planen die Mainzer*innen, Aufträge in Höhe von rund 700 Millionen an die Branche zu geben. ….

[…] aber wo geht das Geld hin? In den technischen Ausbau? In Programm? In Personal? Grob kann man ungefähr 1 Million Euro pro Serienfolge rechnen, für Filme etwa 4 Millionen. ….

Kreation und Entwicklung benötigten aber eine lange Zeit. „Wir haben jetzt schon einen extremen Mangel an Kreativen – Autoren, Regisseure, Showrunner. Diese Summe in Content umzusetzen, ist eine Herausforderung.“ …. Angesichts des Personalmangels fährt Netflix eine aggressive Personalpolitik: mit deutlich höheren Gehältern als die Wettbewerber. Die überdurchschnittlich gute Bezahlung währt aber nur so lange wie entsprechende Tätigkeiten und Fähigkeiten am Markt gefragt sind.

Winfried Urbe, taz.de, 29.09.2021 (online)

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