Rechtsradikale, Verlierer, Doping- oder Stasiopfer dominieren in Filmen über den Osten. Eine fatale Verzerrung – finden Filmschaffende aus dem Osten. Am 12. November findet dazu eine Diskussion in Leipzig statt. […]
Filme und Serien seien Projektionsfläche westlicher Blicke. Rechtsradikale, Verlierer, Doping- oder Stasiopfer würden die Plots dominieren, heißt es in der Ankündigung. „Die Folge? Über 70 Prozent der Ostdeutschen vermissen die ostdeutsche Innenperspektive und finden ihre Lebenswirklichkeit in Film und Fernsehen nicht wieder.“ […]
Peter Schneider. „An fast allen entscheidenden Stellen – und das betrifft ja nicht nur die Film- und Fernsehbranche – sind ostsozialisierte Leute massiv unterrepräsentiert.“ Man müsse nur beim MDR, bei der Degeto, beim WDR oder beim SWR schauen, wer von den Leuten, die das Sagen haben, aus dem Osten kommt. „Fast niemand.“ […]
Bleibt das aus, bleibt es bei einem mehrheitlichen „Die da“-Blick, dann führe das zu weiteren Abkapselungen bei den Menschen in Ostdeutschland, denkt Jochen Alexander Freydank. „Was mir zum Beispiel total fehlt, ist eine auch filmische Aufarbeitung der 90er-Jahre, als 16 Millionen ziemlich große Hoffnungen hatten, es große Brüche und große Enttäuschungen gab“.
Jürgen Kleindienst, lvz.de, 05.11.2025 (online)

