Seit Jahrzehnte boomt der Einsatz digitaler Kameras in Hollywoodfilmen. Allerdings werden analoge Kameras immer noch prominent in Szene gesetzt. Als aktuelles Beispiel gilt der diesjährige Sommerblockbuster „Jurassic World: Die Wiedergeburt“. […]
John Mathieson bezeichnet analoge Kamera als robuster; beispielsweise gegen Regen. Analoge Kameras hätten eine höhere Unempfindlichkeit gegen das Flackern von Leuchtstofflampen, weil digitale Kameras heller filmen. Kameras allgemein können die Netzfrequenz von 100-120 Hz nicht verarbeiten. Ein Kameratechniker muss mit einem Vielfachen der Flackerfrequenz oder langen Belichtungszeiten arbeiten.
Weiterhin sagt Mathieson aus, analoge Bilder hätten eine wärmere Lichtstimmung. Rote und blaue Farben und auch Fleischtöne sehen auf Film besser aus. In diesem Punkt kann allerdings die Nostalgie einem einen Strich durch die Rechnung machen. Denn zu diesem Sachverhalt gesellen sich noch die Faktoren des perzeptueller Realismus, der Indexikalität und der haptische Visualität hinzu. […]
Analoge Kamerasysteme bleiben ein Sonderfall in der heutigen Filmlandschaft. Bei der digitalen Variante können alle Einstellungen getroffen werden, um das Bild zu bekommen, welches einem im Kopf schwebt.Für einen dreckigeren, düsteren Look lohnen sich die schweren Dinger allerdings immer noch für die Filmproduktion.
Lars Zschoke, digitalfernsehen.de, 25.11.2025 (online)

