Zitiert: Der Hackerkongress fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Eine klare Ursache dafür machte auch der CCC noch nicht aus. „Meine Vermutung lautet, dass wir alle nach drei Jahren Pause erst einmal wieder Congress lernen mussten. Es war nicht mehr automatisch klar, dass in der letzten Jahreswoche ein großes Treffen stattfinden wird, und da der 37C3 vor allem communityintern beworben wurde, konnte es gut sein, dass außerhalb nur wenige davon etwas mitbekamen“, sagte Selzer. […]

So wusste die Nachrichtenagentur dpa zwar von dem Kongress, sendete aber keinen einzigen Text dazu. Auf Anfrage teilte uns Sprecher Jens Petersen mit: „Die dpa hat Teile des Kongresses via Stream verfolgt, sich aber anschließend aus rein redaktionellen Gründen gegen eine Berichterstattung entschieden.“ Mit anderen Worten: Die Agentur fand die Vorträge und Diskussionen offenbar nicht relevant genug oder zu technisch, um für ihre Medienkunden interessant zu sein.

Die Aussage zeigt aber auch: Weil die wichtigsten Veranstaltungen des Kongresses inzwischen zuverlässig gestreamt werden, muss man sich als Journalist nicht mehr die Mühe machen, zwischen den Jahren für mehrere Tage ins winterlich trübe Hamburg zu fahren. Zudem spart man sich dadurch als Redaktion mögliche Anreise- und Übernachtungskosten. Wäre die dpa wie noch vor einigen Jahren mit mehreren Redakteuren auf dem Kongress präsent gewesen, hätten sie sich sicherlich nicht komplett gegen eine Berichterstattung entschieden.

Friedhelm Greis, golem.de, 05.01.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)