Bodenständigkeit ist mir wichtig. Was einen am Boden hält, ist in erster Linie die Einstellung zum Beruf. Schauspielerei ist für mich Arbeit, viel Arbeit, und wenn man sich reinkniet, hat man auch ordentlich zu tun. Ich bin auf jeden Fall ein Mensch, der auf der Hut ist, sich mit dem Erfolg gemein zu machen. Ich nehme mich nicht so wichtig. Ich bin sehr glücklich, dass viele Menschen meine Arbeit zu schätzen wissen, auch Kollegen, aber man sollte es sich nicht zu Kopfe steigen lassen. Die Kunst muss wirken, nicht der Mensch dahinter. Am Set bin ich ein Teamspieler, wenn da Leute kommen für Tagesrollen, die ihren ersten Drehtag im Leben haben und da bibbernd stehen, sage ich: Hier kochen alle nur mit Wasser, stell dir vor, du spielst in deinem Wohnzimmer. Das klappt immer. Der Film reißt an der schwächsten Stelle, es muss allen gut gehen, damit ein Film gut wird.
Axel Prahl, sueddeutsche.de, 30.10.2025 (online)

