Zitiert: Das Stadttheater der Zukunft

Wenn Kritikerinnen fordern, Theater solle jetzt mehr Mut und Lebenslust aufbringen, folglich in ein gewagtes Spiel einsteigen, Diskurse und Projekte ermöglichen, so verkennen sie auch, dass die Personalpolitik von Kulturpolitikern bestimmt werden, die Angsthasen sind, denen Mut und Sachwissen fehlen. …

Verfolgt man die öffentlichen Debatten um Theaterkrisen, so greift unter den Intendanten, aber auch unter vielen Künstlern, ein gewerkschaftliches, kleinbürgerliches Angestelltenbewusstsein um sich, aber keine Kunstvision, kein Verlangen nach kultureller Hegemonie. Der Ensemblegedanke von Brecht, Kaiser oder Piscator beinhaltete aber eine Idee vom Bewusstsein des Stoffes, einen Gedanken über den Schauspieler in der Polis, eine Haltung der Spieler zur Welt. ….

Das Stadttheater der Zukunft müsste von einem großen Impuls geleitet werden, lokale Konflikte mit dem Kosmos verbinden und den „transzendental Obdachlosen“ (Georg Lukács) eine Heimat geben

Christoph Nix, sueddeutsche.de, 03.07.2021 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)