Social Media haben, und das ist gut, die Möglichkeiten, Interessen einzubringen, erhöht. Dort aber werden sie nicht aggregiert, gebündelt, adressiert, sind nur teilöffentlich bekannt. Sie können daher vielfach von den zuständigen Akteuren, den Parteien oder der Verwaltung, nicht bearbeitet werden. Das politische System hat ein Input-Problem, das sich unter Social-Media-Bedingungen verschärft und sichtbarer wird, im zunehmendem Maße zu Kritik führt. Die Erfahrungen unterschiedlicher Einbringungs-, Repräsentations- und Responsivitätschancen unter Social-Media-Bedingungen beeinflussen Einstellungen und Verhalten ebenso wie die Wahrnehmung kommunikativer Risiken im digitalen Raum. Das alles zusammen tangiert die Input-Legitimität des politischen Systems.
Otfried Jarren, turi2, 28.10.2025 (online)

