Zitiert: Cliquenbildung in ARD-ZDF-Politik-Talkshows

Eine Studie untersucht, welche Gäste in den großen Talkshows zu Wort kommen. Und stellt fest: Es sind immer wieder die gleichen Politiker und Journalisten zu sehen. Andere Perspektiven fehlen.

„Zugespitzt formuliert, trifft in den Talkshows Hauptstadtpolitik auf Hauptstadtjournalismus“, schreiben Fröhlich und Hillje.

Thomas Hummel, sueddeutsche.de, 07.09.2020 (online)

Zwei Drittel aller Gäste kamen der Untersuchung zufolge aus Politik und Medien, 8,8 Prozent aus der Wissenschaft, 6,4 Prozent aus der Wirtschaft und 2,7 Prozent aus der organisierten Zivilgesellschaft. Politikerinnen und Politiker wurden vor allem auf Bundesebene eingeladen (70 Prozent), während der Anteil der europäischen und der kommunalen Ebene erheblich geringer ausfiel (7,3 und 2,4 Prozent). Insgesamt hatten 84,8 Prozent aller Politikerinnen und Politiker eine westdeutsche politische Biografie, 15,2 Prozent eine ostdeutsche.

Acht von zehn Gästen aus der Wirtschaft repräsentierten laut Studie die Unternehmerseite, Gewerkschaften und Verbraucherschutz waren selten präsent.

Tagesspiegel.de, 08.09.2020

Studie Talkshow-Gesellschaft. Repräsentation und Pluralismus in öffentlich-rechtlichen Polit-Talkshows. Paulina Fröhlich (Programmleitung „Zukunft der Demokratie“, Das Progressive Zentrum), Johannes Hillje (Policy Fellow, Das Progressive Zentrum) (pdf)

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