Zitiert: Bildjournalismus muss mehr in den Fokus der Medienkritik

Der Bildjournalismus ist noch viel zu wenig im Blick der Medienkritik, also eben auch des Medienjournalismus. Man kann mit der Auswahl von Fotos, mit Blickwinkeln, Anschnitten, Farbgebungen etc. sehr stark Emotionen schüren – und pseudo-faktische Tatsachen vermitteln. Jedes Bild ist, wenn nicht ohnehin inszeniert wie regelmäßig auf Covern und bei Portrait-Stories, eine Momentaufnahme, der ihr Kontext fehlt. Freundlich oder grimmig schauend, mit offenem oder geschlossenem Mund, das alles wird hoffentlich nicht zufällig ausgewählt. Auch wenn es absurd klingen mag, aber unter dem Gesichtspunkt der Orientierung sollten eigentlich nur standardisierte Passbilder verwendet werden, wenn keine echten Ereignisse abzubilden sind, deren Kontext auch textlich erläutert wird.

Timo Rieg, overton-magazin.de, 29.08.2023 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)