Das Format war gedacht für die Mitte der Gesellschaft, für konservativer eingestellte Menschen. Es sollte sich auch an diejenigen richten, die den Öffentlich-Rechtlichen nicht gerade wohlgesonnen sind. Wir hatten das Ziel, ihnen ein Programm zu bieten, dem sie vertrauen, weil es sich nicht dem medialen Mainstream beugt. […]
Im Herbst 2023 hatten wir mit der Planung angefangen – unzählige Sitzungen, Telefonate, Formatentwicklung, Moderationstraining. Ich war von Anfang an dabei. Wir haben ein Team zusammengestellt, das aus Menschen mit dickem Fell besteht.
Die alle mit viel Herzblut bei der Sache waren. Leider wird mein gesamtes, bisheriges Team samt tollem Chef jetzt Geschichte sein. Das „Klar“-Team beim NDR wird zukünftig ein anderes sein. Es wird beim NDR in einer anderen Abteilung angesiedelt. […]
Wenn der „Spiegel“ schreibt, niemand habe das Recht, sich am Studio festzuketten, und mich damit meint, dann geht das am Kern vorbei. Denn das Wichtigste für so ein Format ist Glaubwürdigkeit. Vor allem für diese war ich da. […]
Mir wurden „handwerkliche Fehler“ vorgeworfen, lese ich jetzt in Artikeln. Das ist lustig, denn natürlich wurde jede einzelne Zeile in den Sendungen abgenommen.
Und das von einer Reihe wichtiger Leute. Sie tun jetzt so, als hätte ich die redaktionelle Verantwortung getragen. Sie wissen selbst, dass das Quatsch ist. Ich war das Gesicht der Sendung und Reporterin. Aber ich hatte nie das letzte Wort.
Julia Ruhs, focus.de, 20.09.2025 (online)