Zitiert: Bedeutungsverlust der Medienpolitik

TV war eine landespolitische, höchstens nationale, Angelegenheit. Auch wenn dubiose Medienunternehmer wie der spätere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi in den 80er Jahren auf den Markt drängten, hatten alle Sender ihren Sitz in Deutschland und unterlagen damit auch den Regularien der deutschen Medienpolitik. Die hatte damals eine so große Bedeutung, dass ein Medienpolitiker wie Wolfgang Clement (SPD) es zum NRW-Ministerpräsidenten und Bundeswirtschaftsminister brachte.

Im Internet haben die für Medienpolitik zuständigen Bundesländer dagegen kaum etwas zu melden. Die Medienkonzerne des digitalen Zeitalters heißen Apple, Netflix, Amazon und Disney. Sie alle sitzen in den USA. Mit dem schwedischen Musikstreamingdienst Spotify stammt gerade einmal eine international erfolgreiche Plattform aus Europa.

Stefan Laurin, kna-news, 07.09.2023 (online)

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