Zitiert: Aufgabe der Medien ist die kritische Distanz

Deutschland befindet sich in einer Art Kriegsrausch. Dies betrifft nicht nur Politiker, die geschlossen „eine der schlagkräftigsten Armeen in Europa“ aufstellen wollen, sondern auch die intellektuelle Elite. Nach einer zweijährigen Corona-Lethargie scheint makropsychologisch das Bedürfnis nach einem befreienden Moment überhandzunehmen. Hier müssen gerade die Journalist*innen und Filmemacher*innen wachbleiben. Militärisches Handeln folgt anderen Logiken als wirtschaftliches oder diplomatisches Handeln. Wir befinden uns in einem „Shifting Baseline Syndrom“ – plötzlich ist möglich, was vorher undenkbar war. Die Aufgabe der Medien ist die kritische Distanz dazu und die Werte der Demokratie mit einer Dissens-Kultur dem gegenüberzustellen.

Christian Beetz, tagesspiegel.de, 05.03.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)