Zitat: Prism-Debatte offenbart Unkenntnis über die Natur moderner IT-Architekturen

 

Hans Thomas Vogler: „In der vernetzten Computerwelt hat sich über die letzten Jahre nämlich ein unmerklicher, aber grundlegender Wandel vollzogen, der zwar unser aller Medienrealität längst maßgeblich bestimmt und dominiert, den wir in großer Mehrheit bewusst aber noch gar nicht nachvollzogen haben und folglich auch nicht wirklich wahrnehmen oder gar objektiv bewerten können. …

 

Mit zunehmender Vernetzung stimmt unsere althergebrachte Vorstellung von einem Programm, das auch auf einem lokalisierbaren – dabei mehr oder weniger großen – Computer läuft, nämlich nicht mehr. Das war Star Trek, Science Fiction aus dem Zeitalter von Dampfmaschineninformatik und Steampunk-IT. Die informations- und kommunikationstechnische Wirklichkeit ist längst ein gutes Stück weiter und droht der Vorstellungskraft verantwortlicher Politiker und ihrer in die Jahre gekommenen Fachberater vollends zu entgleiten.

Dummerweise löst sich mit der – letztlich nur scheinbaren – Lokalisierbarkeit nämlich auch unser gesamtes diesbezügliches Vorstellungs- und Begriffsvermögen in der Cloud auf, dieser verstandesmäßig nicht wirklich fassbaren globalen Computerwolke. Wir wissen nicht mehr, was wir in ihr eigentlich tun, und erst recht nicht, womit wir Zauberlehrlinge der virtuellen Realitäten da in Wirklichkeit spielen oder wie sie in ihren Grundzügen funktioniert. Mit vernetztem Denken in dezentralen Strukturen sind wir größtenteils schlichtweg überfordert, was sich nun bitter rächt. Unsere obersten Repräsentanten machen da keine Ausnahme. Sie sind nicht die Elite, für die sie sich halten oder gerne halten lassen.“


 

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)