Wie kleine Filme im Kino eine Chance haben können

Wolfgang Schmidt-Dahlberg (Rekord-Film) will kleine Dokumentarfilme in die Kinos bringen. Dazu hat er das Konzept der Event-Starts entwickelt. In ausgesuchten Kinos soll der jeweilige Film in drei Veranstaltungen in der Woche laufen. Dazu begleitend organisierte er noch eine mediale Berichterstattung – aktuell zu „Treffpunkt Erasmus“, in dem erzählt wird, wie Werner Klemke mittels seiner grafischen Fähigkeiten in der Zeit des Zweiten Weltkriegs Dokumente fälschte und so hunderten Juden das Leben rettete.

 

„… die kleinen Filme sind wie das Salz in der Suppe, aber jetzt ist alles nur noch versalzen. Solange ich mich erinnern kann, waren 300 Filme pro Jahr in deutschen Kinos ungefähr die Norm. Im letzten Jahr wurden 658 herausgebracht. Und die ersten 300 Filme haben im Vergleich zu den restlichen  99 Prozent der Besucher erreicht! Nur ein Prozent, 1,2 Mio. von etwa 120 Mio. Besuchern, entfiel auf die restlichen 358 Filme. Das ist reine Kapitalvernichtung. Heute soll man 650 Euro VPF pro Kopie bezahlen, um an einen Spieltermin zu kommen. 80 Prozent aller Verleiher wären pleite, wen sie nicht gefördert würden. Ja, es stimmt, dass es zu viele Filme gibt. Aber die vielen kleinen Filme, die vor leeren Häusern laufen, sind zu 98 Prozent geförderte Filme.“

 

Wolfgang Schmidt-Dahlberg in Blickpunkt:Film 34/15

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)