Mit seinem Film „Wut. Jetzt fahren wir in den Westen“ schlägt der Dokfilmer und Grimme-Preisträger Matthias Schmidt eine längst überfällige Volte. Eine voreingenommene Kritik.
„Wut. Jetzt fahren wir in den Westen“ heißt seine Doku, die jetzt in der ARD-Mediathek abrufbar ist, und die eine wunderbare Umkehr des seit Jahrzehnten Gesetzten ist: dass nämlich westdeutsche Journalisten mal eben in den Osten fahren und fuhren, und dann ziemlich genau wissen, wie der Osten tickt. […]
„Wir drehen den Spieß diesmal einfach mal um, wir fahren in den Westen und stellen dort die Fragen, die uns im Osten seit 35 Jahren gestellt werden.“ Soll heißen: Was treibt sie um? Was macht sie wütend? Denn – große Überraschung – auch im Westen wächst die Wut über staatliches Versagen, über den Drift, was das Volk sich wünscht und was seine Vertreter im Bundestag letztlich entscheiden. […]
„Das Ruhrgebiet interessiert in Westdeutschland auch niemanden!“ Der Osten werde wenigstens medial oft besucht, das Ruhrgebiet gar nicht.
Judka Strittmatter, berliner-zeitung.de, 03.10.2025 (online)