Zitiert: Wie ARD und ZDF bei der Debatte um die Rundfunkbeitragserhöhung agieren

„Zahlen lügen nicht“ – so lautet ein Sprichwort. Doch so einfach ist es natürlich nicht. Es kommt vor allem darauf an, wie bei einem Thema Zahlen in den Kontext gesetzt werden. Und ob dabei auch tatsächlich die relevanten verfügbaren Zahlen genannt werden, um ein einigermaßen vollständiges Bild zu ermöglichen. …. Am 20. Februar will die KEF ihren endgültigen Vorschlag zur künftigen Beitragshöhe veröffentlichen.

Seit mehreren Wochen legen nun Senderverantwortliche, vor allem aus der ARD, den Fokus auf diese 18,36 Euro und damit auf diese eine Zahl, um in öffentlichen Äußerungen die künftige Finanzausstattung der öffentlich-rechtlichen Sender in der neuen Vierjahresperiode (2021 bis 2024) als zu niedrig zu beschreiben. Das ist jedoch äußerst problematisch, weil die hinter der Beitragshöhe stehenden maßgeblichen Zahlen dann außen vor bleiben, etwa das von der KEF genehmigte Gesamtbudget für ARD, ZDF und Deutschlandradio, das von 2021 bis 2024 gegenüber der Vorperiode nach dem jetzigen Stand der Dinge um 1,8 Mrd. Euro ansteigen soll. Ein Vergleich der vorgesehenen künftigen Beitragshöhe von 18,36 Euro mit der aktuellen ist zudem schwierig, da die derzeitige Beitragshöhe von 17,50 Euro durch insgesamt vier Sondereffekte verzerrt ist.

Volker Nünning, medienkorrespondenz.de, 18.02.2020 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)