Zitiert: Was uns der Fall Nemi El-Hassan lehren kann

Die Verantwortung der Entscheidung liegt beim WDR, nicht bei Avi Primor, nicht bei der jüdischen Gemeinde und nicht beim Zentralrat der Juden.

Die Causa Nemi El-Hassan ist, ja, wo ist sie gelandet? Offenbar in einem Patt, das keine Lösung anbietet. Ausweislich der vergangenen Rundfunkratssitzung im Westdeutschen Rundfunk sind die Positionen so klar wie kontrovers. Der Vertreter der Deutschen Initiative für den Nahen Osten, Jürgen Bremer, konnte mit dem Antisemitismusforscher Moshe Zimmermann und dem früheren israelischen Botschafter in Deutschland, Avi Primor, zwei prominente, gewichtige Stimmen aufbieten. …

Das Dilemma an dieser Personalie ist beträchtlich, weil sich mehrere Perspektiven, ja Probleme verschränken. Wann und unter welchen biographischen Vorzeichen darf ein Mensch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Deutschlands arbeiten? ….

Die deutsche Gesellschaft wird diverser, immer mehr Menschen werden mit einem migrantischen Hinter- oder Vordergrund hier leben und arbeiten, hier leben und arbeiten wollen. Soll jetzt ein Gesinnungstest fürs aufrechte, auf keinen antisemitische Deutschsein her? Deutschland ein Land, das die Chancen nach Herkunft und Einstellung verteilt?

Joachim Huber, tagesspiegel.de, 01.11.2021 (online)

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