Zitiert: Warum wir Afrika nicht aus den Augen verlieren dürfen

Sahel-Mandate? Noch nie davon gehört? Das geht nicht nur Ihnen so. Dabei ist die Bundeswehr schon seit dem Jahr 2013 im Sahel-Staat Mali aktiv. Sie ist Teil der UN-Mission Minusma und der EU-Ausbildungsmission, die malische Streitkräfte trainiert. Es ist der größte laufende und aktuell gefährlichste Einsatz der Bundeswehr. […]

Weder gibt es Reportagen zu den Militäreinsätzen in Mali noch investigative Recherchen aus dem Sahel. Wird tatsächlich mal berichtet, dominieren „übervereinfachte Realitätswahrnehmungen“. Zu Wort kommen westliche Eliten, Quellen aus Afrika fehlen. Korrespondent:innen berichten aus Kapstadt, Paris oder Berlin; sie sind also zwischen 2400 bis 6000 Kilometer entfernt. Das ist, als berichte man über Berlin aus Reykjavik oder Neu-Delhi! Ein Fazit der Studie: „Von breiter Information und nachhaltiger Beförderung eines gesellschaftlichen Diskurses kann keine Rede sein.“ Die Folge ist eine Lücke im Kopf.

Mandy Tröger, berliner-zeitung.de, 11.5.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)