Zitiert: Verblühte Presselandschaften in Ostdeutschland

Weitgehend in Vergessenheit geraten ist hingegen die Geschichte des Medienaufbruchs in der DDR. Anfang 1990 entstanden mehr als 100 neue Zeitungen, viele nannten sich „andere Zeitung“. ….

Die Kommunikationswissenschaftlerin Mandy Tröger hat zu den Zeitungsneugründungen in der DDR geforscht. „Im März haben sich quasi die vier Großverlage, Gruner und Jahr, Bauer, Springer und Burda, die DDR in Vertriebsgebiete unterteilt und die jeweiligen Produkte der anderen mitvertrieben“, so Tröger. …

Das jähe Ende des Pressefrühlings im Osten ist für Mandy Tröger mindestens ein Grund, warum eine demokratische Zivilgesellschaft in den neuen Bundesländern weniger ausgeprägt ist. Sie widerspricht der in der Presse häufig zu lesenden Diagnose, der Aufstieg der Rechten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sei auf das angeblich mangelnde Demokratieverständnis der Ostdeutschen zurückzuführen. „Ich würde da einen Schritt zurücktun und angucken, was ist denn zur Wendegeschichte an zivilgesellschaftlichem Engagement kaputtgegangen durch die Durchsetzung politischer und wirtschaftlicher Interessen aus dem Westen.“ 

Zapp vom 02.10.2019 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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