Zitiert: ständiges Feedback führt zur Auspegelung am Mittelmaß

Es handelt sich beim Beschriebenen natürlich um ein Problem, das massiv etwas mit dem Strukturwandel der Öffentlichkeit und der Medien zu tun hat: Formate sind heute nun mal interaktiv, es geht schon lange nicht mehr um klassische Sender-Empfänger-Modelle, und das ist ja auch richtig und gut. Aber es birgt eben auch große Probleme: Bei einem durch und durch interaktiven Format wie dem der Insta-Story-Reportagen von „Mädelsabende“ kommt man als Redakteur wahrscheinlich auch deswegen einfach nicht von der Stelle, weil einem die lieben „User*innen“ ständig irgendein „Feedback“ geben, das man sich „wirklich sehr zu Herzen nehmen muss“. So findet eine ständige Auspegelung in Richtung Mittelmaß statt. Und wie hoch soll das mittlere Niveau schon sein?

Hannah Lühmann: Bezahlte Verdummung, Die Welt, 23.05.2020, (online, Paid)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)