Zitiert: Reflexivierte Dauerkommunikation als Immunisierungsstrategie gegen Kommunikation

Kommunikationstheorien werden heute nicht im Hinblick auf ein Zuwenig, sondern oftmals eher im Hinblick auf ein Zuviel an Kommunikation formuliert. Das Ausstellen von Authentizität und gelebter Erfahrung lässt sich als Versuch verstehen, so etwas wie eine Stoppregel einzubauen, die Kommunikation zumindest temporär stillzustellen vermag. Im Mittelpunkt steht dabei eine bestimmte Redeweise, bei der die Demonstration der eigenen Selbstzweifel und Selbstreflexivität zu einer Immunisierungsstrategie wird, auch um sich vor den Kommunikationsdynamiken in digitalen Räumen zu schützen, und die dabei einer progressiven Politik nicht im Weg stehen soll.

Julian Müller und Astrid Séville: Ist Dauerreflexion kommunizierbar? Das Habeck-Paradox. In: MDR Altpapier, 4.4.2022 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)