Zitiert: Medienmacher sind keine PR-Agenten: Die Nachrichten müssen wieder seriöser werden

Aber das Vermelden der Schlichtheit des Vorganges ist wohl heutzutage so nicht mehr verkaufbar. Trotzdem wird hier das Stilmittel der Überhöhung in Nachrichtenberichterstattung eingesetzt und die Rezeption manipuliert. …. Als in den Achtzigern im Zeitungsjournalismus grundausgebildetem Menschen fällt mir immer mehr auf, dass die „7-W-Welt“ offenbar immer weniger Menschen in den Medien bekannt ist.

„Wer-Was-Wo-Wann-Wie-Warum-Woher“ bilden das Rückgrat einer informativen Nachricht. Für „hohe Bögen“, „Überschattungen“ und „Experten-Einschätzungen“ ist da kaum Platz. …. Die Aufbereitung gerade seriöser Inhalte bedarf aber eines Handwerks, das vermittelt und dessen Grundsätze beachtet werden müssen.

Medienrezeption muss in allen Ebenen der Bildungsrepublik Deutschland Lehrfach Nummer eins werden. Wer Inhalte nicht versteht, tut das in keiner Sprache. Und kein Algorithmus hilft dabei. Das eigene Denken braucht Informationen und Information braucht das eigene Denken. Ich möchte verstehen und einordnen können.

Die Nachrichten müssen wieder seriöser werden.

Kai Blasberg, meedia.de, 16.09.2020 (online)

Kommentar verfassen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)