Zitiert: Mathias Döpfners Doppelstrategie

Im Umgang mit den Tech-Konzernen verfolgt Döpfner eine seltsame Doppelstrategie: Mal beschimpft er sie, wie jetzt in seinem Brief an von der Leyen. Dann versucht er, sie zuumarmen: Den offenbar für diesen Zweck erfunden Axel Springer-Award verehrte der Verlagsboss bereits Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, Amazon-Chef Jeff Bezos und Tesla-Mastermind Elon Musk. Mitunter hat man den Eindruck, Döpfner wäre selbst gern einer von ihnen, einer der Großen des Silicon Valley. Der Springer-Chef sitzt im Netflix-Aufsichtsrat. Und er hat Alex Karp in den äußerst einflussreichen Aktionärsausschuss seines Hauses geholt. Hauptberuflich ist Karp Boss der nicht sonderlich gut beleumundeten US-Datenanalysefirma Palantir, die nichts dabei findet, mit Militär und Geheimdiensten zusammenzuarbeiten.

Kai-Hinrich Renner, Berliner Zeitung, 28.01.2021

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)