Zitiert: Es nicht um „nichtkommerzielles Facebook“, sondern um gesellschaftliche Beteiligung

Traditionell wird das Problem, dass die Wirtschaft auf kollektiven Bedingungen aufbaut (Infrastrukturen, Bildung, Rechtssicherheit, sozialer Frieden et cetera), die sie nicht selbst bezahlt, über Steuern gelöst. In diesem Sinne sollten soziale Medienunternehmen dazu verpflichtet werden, eine Abgabe pro Nutzer einzurichten, mit der dann Infrastrukturen geschaffen werden, die darauf ausgerichtet sind, die kommunikativen Aspekte zu fördern, anstatt sie zu ignorieren.

Dabei geht es nicht einfach um ein „nichtkommerzielles Facebook“, sondern um gesellschaftliche Beteiligung. Ansätze dazu gibt es genug, von kommunalen Datenpools zu kollaborativen Formen des Journalismus, von gemeinwohlorientierten Organisationen in der Daseinsvorsorge bis hin zu Formen der partizipativen Demokratie (etwa „partizipatives Budgetieren“). All das benötigt angepasste Infrastrukturen und professionelle Arbeit. Das Wissen dazu ist vorhanden, was fehlt, sind langfristige Finanzierungsmittel und der politische Wille, wirklich Neuland zu betreten.

Felix Stalder, Le Monde diplomatique, 03/2019, S. 3 (online)

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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)