Zitiert: Auf Filmkongressen wird die Branche wirtschaftlich schöngeredet

Auf Filmkongressen sprechen Akteure der Filmbranche einander liturgisch wirtschaftliche Gravität zu, auch wenn sie objektiv nicht gegeben ist. Solche Ereignisse waren in diesem Land, in dem es offenbar als Grundrecht angesehen wird, Geschäfte mit Film und Kino um jeden Preis und selbst auf Kosten von Kindern zu machen, immer schon Teil eines großen Illusionspanoramas in der Wagenburg des deutschen Films. Dort werden künstlerische Inkompetenz und der Untergang des Kinos als kulturelle Praxis achselzuckend in Kauf genommen. Doch seit dem Jahr 2018 hat der deutsche Filmbetrieb ein Forum der Opposition, seinen eigenen Kirchentag, den Kongress „Zukunft deutscher Film“, der Teil des Lichter Filmfests in Frankfurt am Main ist. Dieser geht auf einen Impuls von Edgar Reitz zurück, der als Unterzeichner des Oberhausener Manifests dazu beigetragen hat, dass hierzulande eine Filmförderung entstanden ist, die künstlerischen Absichten ein Überleben auf dem Markt sichern sollte.

Lars Henrik Gass, filmdienst.de, 28.4.2022 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)