Virale Werbung

„In der digitalen Welt gibt es keinen Mangel an Inhalten mehr (diese sind im Überfluss vorhanden), es mangelt an Aufmerksamkeit. Wirtschaftlicher Erfolg lautet hier: diesen Mangel bekämpfen …

Reklame will heute nicht mehr nur auf- und gefallen, sie will auch noch weitergereicht werden. Wie ein Schnupfen will sie den Zuschauer nicht nur anstecken, sondern auch ansteckend machen. Der Konsument soll selber zum Werbetreibenden werden. …  Dass ein Spot kopiert wird, wäre früher Anlass für einen Urheberrechtsstreit gewesen.“ Heute akzeptiert man dies und freut sich darüber.

„Verlinken, erzählen, weitertragen – dieses Prinzip ist nicht nur in der Werbung im Web aktuell äußerst beliebt.“ Werbung müsse immer weniger als Werbung verstanden werden, um Verbraucher erreichen zu können. Allerdings: Die (wenigen) erfolgreichen Kampagnen und Aktionen bekommt man mit. Viele andere Werbeideen, die scheitern, die nicht viral werben, bleiben für die Öffentlichkeit unbekannt.

 

Dirk von Gehlen, Süddeutsche Zeitung, 22.03.2014, Wochenendbeilage S. 1

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)