Verfahren gegen früheren SOS-Kinderdorf-Leiter eingestellt

Ein Würzburger Kinderdorf-Leiter, der von der umstrittenen RTL2-Sendung Tatort Internet mit versteckter Kamera beim Treffen mit einer vermeintlich Minderjährigen gefilmt worden war, muss nicht weiter mit Ermittlungen rechnen. Dies teilte laut sueddeutsche.de die Staatsanwaltschaft Würzburg am Donnerstag mit. Es bestehe ‚kein hinreichender Tatverdacht‘. Man habe keine „Hinweise auf sexuelle Kontakte des 61-Jährigen zu Minderjährigen gefunden worden. …. Selbstverständlich sei aber, dass der Mann nicht mehr in der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden könne. Die Caritas habe sich mit dem 61-Jährigen auf eine einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses geeinigt.“

Kritiker wie Caritas-Chef Bieber hatten RTL2 vorgeworfen, mit seinen Recherchemethoden vor allem auf hohe Einschaltquoten und weniger auf Aufklärung zu setzen. Stephanie zu Guttenberg äußerte sich zu den Vorwürfen gegenüber der Mainpost trotz mehrerer Nachfragen nicht.

Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) hatte die beiden ersten Folgen der RTL-2 Serie „Tatort“ Internet“ beanstandet. In diesen Folgen wurde nach Einschätzung einer Expertengruppe der Landesmedienanstalten gegen die im Rundfunkstaatsvertrag verankerten Programmgrundsätze verstoßen, da die Persönlichkeitsrechte nicht hinreichend gewahrt wurden. Die ZAK kritisierte, dass die Redaktion nicht ausreichend sicher gestellt hatte, dass die dargestellten Personen nicht durch Dritte öffentlich bloßgestellt werden können. Die potentiellen Täter wurden „nicht hinreichend unkenntlich gemacht, so dass sie von ihrem sozialen Umfeld durchaus identifizierbar waren.“

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)