Sind die Degeto-Probleme schon viel länger bekannt?

Am 22. September berichtete die Süddeutsche Zeitung, dass die kommerzielle ARD-Tochter Degeto „nahezu bewegungsunfähig ist“. Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan habe die Budgets bis 2013 restlos verplant. Nun heißt es, dass dies nicht so überraschend kam, wie es dargestellt wurde. „Einem WDR-Papier zufolge hatte die ARD-Produktionstochter Degeto bereits 2010 deutlich mehr Geld aufgewendet als geplant“, meldet die Süddeutsche Zeitung heute. „Auch damals habe die Produktionstochter der ARD ‚ihr Budget für den Beschaffungsaufwand deutlich überschritten‘“.

Dies belastete allein den WDR mit zusätzlich 3,5 Mio. Euro. Deshalb habe man „daraufhin frühzeitig in den Finanzgremien der ARD wie auch im Aufsichtsrat der Degeto diese Entwicklung problematisiert“. Anscheinend war da schon alles zu spät.

Die Zahlen kamen mit dem Jahresabschluss 2010, also vor wenigen Monaten, auf den Tisch. Spielräume gab es nicht mehr. In der ARD wusste man also eher Bescheid. Allerdings schaffte man es nicht, eine Lösung zu finden. Diese Lösung hätte ja auch bedeutet, dass alle Sender noch einmal zusätzlich Geld in die Degeto hätten geben müssen, um ihr Spielraum zu verschaffen.

 

 

 

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