Sat.1 bald ohne Sendeplätze für Dritte?

 

Die Sat.1-Geschäftsführung glaubt, dass man keine Sendeplätze für unabhängige Dritte mehr zur Verfügung stellen muss, meldet Kai-Hinrich Renner im Hamburger Abendblatt. Schließlich müssen nur Sender, die einen Marktanteil von mindestens zehn Prozent haben, Fenster für Dritte anbieten. 2012 lag Sat.1 darunter.

„Als größter TV-Kanal einer Senderfamilie, die auf einen Marktanteil von mindestens 20 Prozent kommt, könnte Sat.1 dennoch zur Vergabe von Drittsendezeiten verpflichtet werden.“ So Kai-Hinrich Renner. Aber diese Marke verfehlte die ProSiebenSat.1 AG in 2012.

 

Es scheint, dass sich die ostdeutschen Medienminister beim Medienkonzentrationsrecht verspekuliert haben. Schließlich wollten sie den großen Fernsehgruppen im 16. Rundfunkänderungsstaatsvertrag eine noch größere Marktdominanz genehmigen, wenn diese im Gegenzug bereit sind, Regionalfonds in den Ländern zu finanzieren, aus denen dann Lokal- und Regionalfernsehanbieter gefördert werden können, wie ich hier berichtete.

 

Doch im letzten Jahr sind die Marktanteile gefallen. Die RTL-Gruppe wie auch die ProSiebenSat.1 AG haben sich in den letzten Monaten von dieser Grenze immer weiter entfernt. Sollte das Medienkonzentrationsrecht wie geplant umgesetzt werden, wird es der ostdeutschen Lokalfernsehlandschaft erst einmal nichts bringen.

 

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)