Dokumentiert: Warum der ARD-Vorschlag zur Zusammenlegung der sechs „Digitalkanäle“ das ZDF schwächt

 

„ZDFinfo ist organisatorisch sehr eng mit den Hauptredaktionen des ZDF-Programms verzahnt und verfügt über keine eigenen Fachredaktionen. Viele neue Programme werden von Plattformredaktionen erstellt bzw. betreut. Eine Verschmelzung von ZDFinfo mit tagesschau24 würde zwangsläufig diese bewährten Strukturen zerstören und die Abläufe komplizieren. … Womöglich sollte man eher verstärkt über Gemeinsamkeiten von tagesschau24 und Phoenix nachdenken.“ So ZDF-Chefredakteur Peter Frey im Interview mit DWDL.

 

 

Für ZDF-Intendant Thomas Bellut ist er ARD-Vorschlag „keine wirkliche Initiative“. Er sieht dies als Versuch der ARD, „die eigene Entscheidungsunfähigkeit zu verlagern, indem man ein Scheinangebot macht. Es würde überhaupt keine Ersparnis für die Gebührenzahler bedeuten, wenn wir denn ein solches Modell machen würden. Wir würden unsere Versuchsplattform verlieren. Damit auch die Innovationskraft für das Hauptprogramm deutlich schwächen.“ Er stellt im Interview für das Radio1-Medienmagazin fest, dass die ARD „über zwölf Kanäle“ verfügt und „nicht in der Lage (ist) auch nur einen einzigen zur Disposition zu stellen, weil dann immer die Eifersüchteleien zwischen den einzelnen Landesrundfunkanstalten da sind. Das kann doch nicht Basis von rationaler Rundfunkpolitik sein.“

Zudem stört er sich an der Form, wie die ARD-Intendanten mit dem ZDF umgehen: „Sich eine halbe Stunde, bevor es an die Presse geht, mir ein solches Konzept auf den Tisch zu legen, das eindeutig zulasten des ZDF, der erfolgreichen ZDF-Gruppe geht. Das finde ich nicht in Ordnung.“

 

 

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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